Pressemitteilung März 2006:

 

800 Jahre Sängerkrieg auf der Wartburg:
Eisenach steht 2006 ganz im Zeichen des Gesangs

„800 Jahre Sängerkrieg auf der Wartburg – Eisenach singt“ – so lautet das kultur-touristische Thema, unter dem das Jahr 2006 in Eisenach steht. Geplant sind dazu viele Konzerte, Ausstellungen und mehr. So gibt es einige musikalische Wettbewerbe, die den Sängerkrieg in die heutige Zeit holen. Unter anderem sind in der Wartburgstadt 2006 zwei große Chortreffen geplant. Das Landestheater Eisenach lädt zum Wettbewerb „Sänger streiten – sie wetten“ mit Hauptpartien aus Wagners „Tannhäuser“ sowie zum Kindermusical „Der Sängerkrieg der Heidehasen“. Auf der Wartburg ist die Oper „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg“ in konzertanter Aufführung zu erleben. Bei „geteiltez spil 2006“ werden sich auf der Burg Minnesänger im historischen Ambiente miteinander messen. Ausstellungen im Thüringer Museum befassen sich mit dem Sängerkrieg und mit Wagners „Tannhäuser“.
Anlass für diesen kultur-touristischen Veranstaltungsreigen ist der berühmte Sängerkrieg auf der Wartburg: Im Jahre 1206 kam es auf der Burg, die heute zum UNESCO-Welterbe gehört, zu einem sagenhaften Wettstreit.

Ein musikalischer Wettstreit mit beinahe tödlichem Ausgang

Am Hofe des Fürsten von Thüringen (Landgraf Hermann I., 1190-1217) trugen sechs Sänger einen Streit darüber aus, wer der tugendhafteste Herrscher sei. Heinrich von Ofterdingen lobte seinen Herrn, den Fürsten von Österreich. Nacheinander widersprachen ihm Walther von der Vogelweide, der Tugendhafte Schreiber, Biterolf, Reinmar von Zweter und Wolfram von Eschenbach. Denn sie sahen Hermann I. von Thüringen an erster Stelle. Auf dem Höhepunkt sollte Heinrich von Ofterdingen dem Scharfrichter namens Stempfel übergeben werden! Doch er fand bei der Fürstin Sophia, der Gemahlin Hermanns I., Fürsprache. Schlußendlich sollte Meister Klingsor aus Ungarland als Schiedsrichter entscheiden.

Das Lied vom Wartburgkrieg erfuhr über die Jahrhunderte einige rege Nachwirkungen und Ergänzungen. Die thüringische Geschichtsschreibung und die Sagendichtung kamen immer wieder auf das Thema zurück. Richard Wagner verknüpfte in seiner 1845 uraufgeführten großen romantischen Oper „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ den Sängerkrieg mit der Tannhäuser-Sage und verhalf diesem Stoff zu wahrem Weltruhm. Seinen endgültigen Ort fand der Sängerkrieg erst Mitte des 19. Jahrhunderts, als der Spätromantiker Moritz von Schwind (1804-1871) das größte seiner Wartburg-Fresken - das bekannte Sängerkriegsfresko von 1855 – im Sängersaal des Wartburg-Palas schuf.

Die Datierung des Sängerkriegs ist möglich, weil Zauberer Klingsor bei seiner damaligen Ankunft in Eisenach vorhersagte, dass in dieser Nacht dem König von Ungarn eine Elisabeth genannte Tochter geboren würde, die heilig und dem Sohn des thüringischen Landgrafen angetraut werde. Elisabeth, die Tochter von König Andreas II. von Ungarn, kam 1207 zur Welt. Demnach müssten die beiden Teile der Geschichte – Fürstenlob und Rätselspiel - 1206 und 1207 geschehen sein.

Neben Angeboten rund um das Thema „800 Jahre Sängerkrieg“ gibt es in Eisenach weitere Ereignisse zu feiern: So wird 2006 der neue Anbau des Bachhauses eröffnet. Mit der Fertigstellung dieses modernen Gebäudes – Ergebnis eines Architektenwettbewerbs - ist ein wichtiger Schritt bei der Sanierung des gesamten Bachhauses geschafft. Gefeiert wird auch das Jubiläum „100 Jahre Wandelhalle“. Das Gebäude aus Zeiten, als Eisenach noch Kurstadt-Ambitionen hegte, wird ebenfalls schrittweise saniert und dient als Ort für viele attraktive Veranstaltungen. Am 11. April wird dort unter anderem die Premierenparty für die 2. Staffel der ARD-Serie „Familie Dr. Kleist“ gefeiert. Die erfolgreiche Dienstagabend-Serie spielt in Eisenach.

2007 auf der Wartburg: „Elisabeth von Thüringen – eine europäische Heilige“

2007 wird übrigens die Wartburg erneut im Mittelpunkt des Geschehens stehen: Gefeiert wird dann die Heilige Elisabeth von Thüringen, dank deren Geburt auch die Sängerkriegssage datiert werden kann. Der Freistaat Thüringen nimmt ihren 800. Geburtstag zum Anlass, die dritte Thüringer Landesausstellung einer Frau zu widmen, die zu den bedeutendsten Frauengestalten des europäischen Mittelalters gehört. Sie lebte von 1211 bis 1227 am thüringischen Landgrafenhof, vor allem auf der Wartburg. Die Ausstellung „Elisabeth von Thüringen – eine europäische Heilige“ findet vom 7. Juli bis zum 19. November 2007 auf der Wartburg statt.

Weitere Auskünfte gibt die Tourismus Eisenach GmbH, Tel. 0 36 91 / 79 23-0,
E-Mail: info@eisenach-tourist.de, Internet: www.eisenach-tourist.de